Selbständig zu werden bedeutet, viele Dinge zu tun, die du vorher noch nie getan hast:
„für dich Werbung machen“, verkaufen, die erste Webseite gestalten (lassen), Buchhaltung, Social Media, etc. Hier gibt es je nach Vorkenntnissen für jede(n) die passenden Stolpersteine.

Denn selbst, wenn wir in unserem Fachgebiet ExpertIn sind, haben viele von uns noch nie ein Unternehmen geleitet. Selbst für jene, die bereits Marketing- und/oder Management-Erfahrung haben, kann es eine große Herausforderung sein, das eigene Service anzubieten.  ̶  Ohne ein großes Unternehmen oder eine wichtige Institution im Rücken zu haben.

Raus aus dem Büro!

Triff dich mit anderen UnternehmerInnen. Das ist mein wichtigster Tipp für GründerInnen. Dann merkst du, dass andere genau dieselben Probleme haben.  ̶  Meine wichtigste Aufgabe als Seminarleiterin oder als Geschäftsführerin des business-frauen-centers wien ist oft: zu erklären, dass die meisten Schwierigkeiten völlig normal sind.

Welche Unsicherheit, welches Problem auch immer dich plagt, ich kann dir versichern: „Du bist nicht die/der Einzige. So geht es vielen.“

Alles ist lernbar – hol dir Unterstützung

Im Endeffekt ist all das lernbar. Entscheidend ist, wie du mit neuen Fachgebieten umgehst. Ob du dabei lange im Kreis gehst und an dir zweifelst, es einfach irgendwie machst ohne Rücksicht auf die Ergebnisse oder dir Unterstützung holst.

Meine Erfahrung aus mehr als 12 Jahren Beratung und Begleitung von Gründern und Selbständigen zeigt: Einfacher wird es, wenn du dir dabei Unterstützung holst. Gerade im Web gibt es für fast jedes Thema hilfreiche Artikel, Videos, ebooks und Webinare.

Wenn du dir viele Irr- und Umwege von Beginn an ersparen willst, such dir einen Coach mit Erfahrung, der/die dir sagt, worauf es wirklich ankommt. Denn du musst keine Buchhalterin werden, um deine Buchhaltung zu erledigen.

Und selbst eine kostengünstige, professionelle Webseite zu machen, ist ganz einfach, wenn du weißt, worauf es ankommt. Meine Beobachtung ist: am raschesten entwickeln sich und wachsen jene, die sich Unterstützung holen.

Die wahren Stolpersteine

Fehlende Kompetenzen und Skill sind meist nur ein temporäres Problem. Doch die wahren Stolpersteine liegen dort, wo es um uns als Person und unsere Beziehung zu Kunden geht.


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Die erste Herausforderung: Sich zu zeigen – authentisch & kompetent

Für viele Frauen ist es noch immer ein großes Thema, zu zeigen, wer sie sind und was sie können. Was ich hier an „understatement“ sehe und erlebe, erstaunt mich selbst nach mehr als 10 Jahren immer noch.

Besonders gravierend ist das bei Dienstleistungen. Hier gibt es kein „unabhängiges“  Produkt, sondern nur dein Service, das du wahrscheinlich persönlich erbingst. Deshalb geht es hier um dich als Person. Wer du bist und wie du nach außern wirkst, entscheidet, ob sich Kunden bei dir melden oder nicht.

Doch mit den richtigen Fragen und Schreibübungen kann das persönliche Profil eine wunderbare Entdeckungsreise werden.

Eines der schönsten Erlebnisse für mich als Coach ist, hier zu erleben, wie meine Kundinnen aufleben und zu strahlen beginnen. Weil sie für sich entdecken, was sie schon alles getan haben. Wenn ihnen (wieder) bewusst wird, wie viel Erfahrung sie haben.

Wenn wir das dann gemeinsam formulieren und auf ihre Webseite stellen, verändert es nicht nur das Image nach außen, sondern vor allem das eigene Selbstbild und damit auch Motivation und Überzeugungskraft.

Kunden zu gewinnen ist die zweite große Herausforderung!

Mit dem eigenen Wissen und der bisher im Leben angesammelten Erfahrung, anderen zu helfen, ist für viele ein großer Traum. Dafür Kunden zu gewinnen und Geld zu verlangen oft viel weniger.

Kunden anzusprechen, zu erklären, was Kunden davon haben und wie viel sie daher bezahlen sollen, ist anfangs oft ein großer Stolperstein. Vor allem bei neuen noch wenig verbreiteten und wenig greifbaren Services wie Coaching, therapeutischen oder energetischen Methoden.

Die Enttäuschungsspirale

Nach ersten Anfangserfolgen verpufft bei der Kundengewinnung oft die große Begeisterung der Startphase.  Weil Verkaufs- und Marketingerfahrung fehlen, sind die Maßnahmen zur Kundengewinnung leider oft viel zu wenig.

Gepaart mit oft unrealistischen Erwartungen sind Frust und Enttäuschung praktisch vorprogrammiert. UND das öffnet dem Zweifel Tür und Tor: ob Kunden das überhaupt wollen, ob das Angebot gut genug ist, ob… Hier schafft sich jede(r) seine/ihre eigene Hölle.

Beschleunigt wird diese Talfahrt, wenn es kein gutes Verhältnis zu Marketing und Verkauf gibt. Die Vorstellungen des klassischen Marketings sind für die meisten Selbständigen nicht stimmig. Sie teilen weder das unternehmerische Grundprinzip der Gewinnmaximierung noch wollen sie ihre Kunden zum Objekt – zum Zielkunden degradieren.

Leider kennen viele Selbständige nur die Vorstellungen des klassischen Produkt-Marketings und Verkaufs.

Viele Selbständige haben daher das Gefühl: ich kann (will) nicht verkaufen. Marketing ist nicht meins.

Wie komme ich zu mehr Kunden? Warum sollen Kunden gerade (= ausgerechnet) zu mir kommen? Wie viele Kunden brauche ich, um mein Leben zu finanzieren?  ̶  Die problem- und mangelorientierte Sichtweise des klassischen Marketings bremst und demotiviert. Sie passt weder zur lösungs- und ressourcenorientierten Grundhaltung noch zum Menschenbild jener, die mit Menschen arbeiten.

wachstumsspirale-300x300Die Wachstumsspirale

Hilfreich und erleichternd ist das herkömmliche Marketingdenken auf den Kopf zu stellen. Deinen Blick wieder auf dein Geschenk zu lenken. Wie sehr deine Kunden von deiner Arbeit profitieren. Wie viele Menschen sich genau nach deiner Problemlösung sehnen. Marketing als Chance zu sehen, dass viele Menschen von deiner Arbeit profitieren.

Denn genau dort, wo die größten Stolpersteine liegen, sind auch die größten Wachstumschancen. Zu erkennen und verinnerlichen, wie wertvoll deine Arbeit ist. Aus dieser Sicherheit entsteht Leichtigkeit, selbst in der Kundengewinnung.

Entschließe dich, alles zu tun, damit deine Kunden in spe dein Geschenk bekommen können. Damit startest du die Aufwärtsspirale, die Wachstumsspirale.

Zu diesem Beitrag hat mich die Blogparade “Stolpersteine” von Heide Liebmann motiviert, an der ich hiermit teilnehmen möchte.

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